Was ist bilingualer Unterricht?
Bilingualer Unterricht ist zweisprachiger Unterricht in einem Sachfach, am Heinrich-Heine-Gymnasium: Geschichte, Geographie und PGW sowie Kunst, Theater und Sport. Die fachsprachlichen Inhalte werden auf Englisch vermittelt. Im Gegensatz zum herkömmlichen Englischunterricht ist die englische Sprache nicht der Unterrichtsgegenstand, sondern sie wird als Kommunikationsmittel verwendet, um sich Unterrichtsinhalte anzueignen und sich über sie auszutauschen. Die Sprache – und z.B. auch sprachliche Fehler der Schüler – wird immer nur dann thematisiert, wenn Verständnisprobleme oder Fehler die Kommunikation erschweren.
Wie sieht der bilinguale Unterricht am Heinrich-Heine-Gymnasium aus?
Seit dem Schuljahr 2017/18 weiten wir sukzessive unser bilinguales Angebot aus:
Zusätzlich zum oben aufgeführten bilingualen Angebot bieten wir weitere englischsprachige Kurse im Wahlpflichtbereich an:
Hier noch einmal das englischsprachige Angebot im Überblick:
Jahrgang
Englischstd.
bilinguales Angebot
Kurse im Wahlpflichtbereich
5
6
--
--
6
4
English Theatre (2std.)
--
7
4
History (3std.)
--
8
4
History (2std.)
Fremdsprachenwettbewerb
9
4
History (4std.)
Geography (2std.)
Fremdsprachenwettbewerb
10
3
History (2std.)
Geography (2std.)
Art
Debating
(beide nach Verfügbarkeit und Nachfrage)
Oberstufe
4
Politics/Social Studies/Economics (PGW) (4std.)
ODER
Geography (4std.)
ODER
Religious Education (2std.)
AG Cambridge Advanced Certificate
English Theatre (nach Verfügbarkeit und Nachfrage)
Welche Inhalte werden unterrichtet?
In allen bilingualen Sachfächern müssen die Hamburger Rahmenpläne erfüllt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen also die gleichen Inhalte wie im deutschsprachigen Unterricht, wenn auch aufgrund der fremdsprachlichen Materialien manchmal mit einem anderen Schwerpunkt oder anhand von angelsächsischen Beispielen.
Was kann bilingualer Sachfachunterricht leisten?
Die Erfahrungen im bilingualen Sachfachunterricht senken die Hemmschwelle zur Kommunikation in der Fremdsprache und die Schüler werden zunehmend selbstbewusster im Umgang mit ihr. Im Zeichen von Globalisierung und Europäischer Einigung stellen Ausbildung, Studium und Arbeitsmarkt zudem hohe fremdsprachliche Anforderungen an junge Berufsanfänger. Fließendes Englisch wird zunehmend als lingua franca und Konzernsprache vorausgesetzt. Die Englischkenntnisse vieler Abiturientinnen und Abiturienten werden diesen erhöhten Anforderungen aber oft nicht gerecht. Der bilinguale Unterricht ist nachweislich eine der effektivsten Methoden, sich die englische Sprache vertieft und umfassend anzueignen.
Nicht nur ist der fremdsprachliche Input durch bilinguale Fächer quantitativ größer; die Schüler lernen außerdem eine anspruchsvolle Fachsprache, die es ihnen ermöglicht, sich auch mit komplexen Themen auf Englisch zu befassen.
Methodische Kompetenzen wie das selbständige Erarbeiten von Fakten, Analysieren von Statistiken und Schaubildern, Präsentationen etc. werden auf Englisch und in der Muttersprache erworben. Der flexible Umgang mit verschiedenen englischsprachigen Materialien wird selbstverständlich.
Erfahrungsgemäß werden auch die deutschen Fachbegriffe im bilingualen Unterricht tiefer verankert als im rein deutschsprachigen Fachunterricht, da die neuen und fremden Begriffe (sowohl muttersprachlich als auch fremdsprachlich fremd!) sorgfältiger eingeführt und wie Vokabeln wiederholt werden.
Wir möchten, dass aus unseren Schülern weltoffene und tolerante Menschen werden. Im bilingualen Unterricht werden häufig zusätzlich zu den Materialien deutscher Schulbuchverlage englische oder amerikanische Schulbücher eingesetzt, die eine für uns fremde Sicht eröffnen und den Schülern helfen, andere Perspektiven kennenzulernen und eigene Positionen zu relativieren. Dies kann für Themen wie der 1. Weltkrieg oder Nationalsozialismus sehr gewinnbringend sein, wenn hier die nationale Sicht und die Fremdsicht explizit miteinander verglichen werden.
Kommt die deutsche Sprache nicht zu kurz?
Schlüsselbegriffe eines Themas werden selbstverständlich auch auf Deutsch eingeführt. Damit dies aber nicht zu einer Überfrachtung führt, wird stets sorgfältig unterschieden zwischen Transferwortschatz, also wichtigen Fachtermini oder Ausdrücken, die immer wieder auftauchen, und Wortschatz, der nur für das Verständnis einzelner Materialien wichtig ist. Nur der Transferwortschatz muss gelernt werden.
Wie werden die Leistungen im bilingualen Unterricht benotet?
In erster Linie wird die inhaltliche Arbeit bewertet. Die Tests oder Klassenarbeiten haben englische Aufgabenstellungen und werden von den Schülerinnen und Schülern auch auf Englisch bearbeitet. Dabei werden sprachliche Fehler von der Lehrkraft zwar angestrichen und verbessert, gehen aber nicht in die Wertung ein, es sei denn, einzelne Passagen sind aufgrund sprachlicher Mängel unverständlich.
Was sollten Schülerinnen und Schüler mitbringen, die bilinguale Kurse belegen möchten?