„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“ (Albert Einstein)
Egal, wie man es ausdrückt, es gehört zum Selbstverständnis des Heinrich-Heine-Gymnasiums unsere begabten, leistungsstarken und leidenschaftlich neugierigen Kinder in ihrer schulischen Entwicklung gezielt zu begleiten. Spätestens seit der Entwicklung unseres Leitbildes und den darin formulierten Leistungsanspruch fokussiert unsere Schule dabei konzeptionelle Entwicklungen und Maßnahmen im Rahmen der Begabungsförderung, wie man beispielsweise in unserem 2009 eingeführten und breit angelegten Begabungsförderungsprogramm der „LEBL-Seminare“ erkennen kann.
LEBL-Seminare
Kinder der Jg. 6 bis 9 werden bei uns geLEBELT. LEBL kommt von Lernentwicklungsblatt und bedeutet: für bestimmte, leistungsstarke und besonders begabte Kinder wird ein Lernentwicklungsblatt angelegt; und diese Kinder werden gesondert gefordert. Die Verbindlichkeit des Lernentwicklungsblattes ist mittlerweile aufgehoben, dieses wird am HEINE aber weiterhin genutzt, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu fördern. Die Kinder erhalten Einladungen zu jahrgangsübergreifenden Seminaren mit Workshop-Charakter zu besonderen Themen. Die Teilnehmerzahl liegt dabei in der Regel zwischen 7 und 12 Kindern. Im Schuljahr 24/25 werden z.B. Kurse mit folgenden Themen angeboten: Landschaftsmalerei, Spectaculum Latinum, Video-Reportage zum Tag der offenen Tür, Zeichnen unter Palmen und, und, und.
Diese Workshops finden zumeist parallel zum regulären Unterricht statt, denn den ausgewählten Schülerinnen und Schülern wird zugetraut, den entgangenen Unterrichtsstoff selbstständig nachzuholen. Unser Ziel ist es, die Neugierde bei den LEBL-Schülern und -Schülerinnen zu wecken und zugleich deutlich zu machen, dass am Gymnasium gute Leistungen, Interesse und besondere Wissbegierde auch „belohnt“ werden. In den vergangenen Schuljahren sind jährlich regelmäßig über 100 Schüler und Schülerinnen geLEBLt worden.
Die Universität Hamburg hat mit einerForschungswerkstatt unter Leitung von Prof. Thomas Trautmann das Projekt im Schuljahr 2012/2013 evaluiert. Das Ergebnis war ausgesprochen positiv: Die Seminare werden von den Schülerinnen und Schülern wertgeschätzt, fördern die Leistungsbereitschaft und wecken die Lust aufs Lernen.
„Junge Forscher“
Zielt unser Ansatz der LEBL-Seminare auf die Förderung von in der Breite leistungsstarken Schülerinnen und Schülern, so richtet sich die Maßnahme der „Jungen Forscher“, die von uns im Schuljahr 2015/2016 eingeführt wurde“, an jene Schüler, die nur in einzelnen Fächern besonders leistungsstark sind oder besondere Begabungen aufweisen.
„Junge Forscher“ arbeiten in einem Fach unterrichtsbegleitend weitgehend selbstständig an einem zeitlich und inhaltlich mit dem Fachlehrer abgesprochenen Projekt oder auch Wettbewerb. Die Interessen der Kinder sollten dabei Berücksichtigung finden. Die Schülerinnen und Schüler können für die Erarbeitung dieses Projektes für einzelne Stunden vom Fachlehrer befreit werden und beispielsweise im Studienzentrum arbeiten. Am Ende der „Forschung“ sollte nach Möglichkeit ein präsentables Ergebnis erzielt werden, welches der Klasse oder der Schulöffentlichkeit vorgestellt werden kann. Das Angebot richtet sich an alle Klassenstufen. Im Gegensatz zu den LEBL-Seminaren versäumen die Kinder hierbei ausschließlich Unterrichtsstoff in dem Fach, in dem sie besonders leistungsstark oder besonders begabt sind.
Weitere Fördermaßnahmen
Das HEINE bietet zahlreiche Arbeitsgemeinschaften und Wahlpflichtkurse an, in deren Rahmen leistungsstarke und begabte Schülerinnen und Schüler auch immer wieder Tätigkeitsfelder und Wettbewerbe finden können, um ihren Horizont zu erweitern und ihren Bildungshunger zu stillen, auch wenn diese Angebote nicht ausschließlich für die „Begabten“ ausgerichtet sind.
Besonders herauszuheben ist am Heinrich-Heine-Gymnasium hier beispielsweise der sogenannte T-Club, in dem sich die Schülerinnen und Schüler kreativ mit Technik beschäftigen können und zahlreiche technische Dinge gebaut und ausprobiert werden können. Gleichzeitig baut das Konzept dieses Projektes auch auf eine Wissens- und Kompetenzvermittlung auf. So geben „erfahrene“ T-Club-Mitglieder ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die neuen AG-Mitglieder weiter.
Ende 2016 wurde dieses Projekt im Rahmen des Schulwettbewerbs „Unseren Schulen“ der Claussen-Simon-Stiftung ausgezeichnet. Damit erhielt das Heinrich-Heine-Gymnasium innerhalb von drei Jahren zum zweiten Mal eine Auszeichnung der Claussen-Simon-Stiftung.
Im Rahmen außerschulischer Angebote werden zudem regelhaft einzelne Schülerinnen und Schüler für Wettbewerbe oder zur ergänzenden Förderung nominiert. Beispielhaft wären hier die KreSch-Workshops der BbB, das Juniorstudium oder die Deutsche Schülerakademie zu nennen.
Hinzu werden bedarfsorientiert auch Maßnahmen der Akzeleration angeboten, wobei die Schülerinnen und Schüler als auch die Eltern durch Beratung und Begleitung im Prozess involviert sind.
Stephan Kruber, Koordination Begabungsförderung
LEBL-Schülerinnen und Schüler erforschen die Geschichte und Funktion des Rechengeräts